Online-Beteiligung zum Heiligkreuz-Viertel Jetzt Mainzer Zukunft mitgestalten
Das Mainzer Straßenbahnnetz soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Neben der neuen Gleisstrecke durch die Binger Straße sowie den neuen Innenstadtring vom Schillerplatz durch die Neustadt kommt als drittes Teilprojekt die Anbindung des Wohnquartiers Heiligkreuz-Viertel in Weisenau hinzu.
Wir befinden uns bei diesem Teilprojekt noch in einem frühen Stadium der Planung, das noch viel Spielraum bei der Entwicklung von Varianten bietet. Untersucht wird aktuell ein bewusst sehr breit angelegter Untersuchungskorridor, der ein Gebiet vom Hauptbahnhof-West über die Uniklinik, den Grüngürtel sowie Teile der Oberstadt, Weisenaus und Hechtsheim umfasst. Um dieses Untersuchungsgebiet in den kommenden Wochen weiter einzugrenzen, bitten wir die Bürgerinnen und Bürger um deren Unterstützung bei der Online-Befragung. Einerseits möchten wir so erfahren, welche Gebiete, Orte oder Areale im Untersuchungsgebiet die Mainzerinnen und Mainzer durch eine Straßenbahn besser anbinden möchten. Und zum zweiten interessiert uns, auf welche Bereiche im Untersuchungskorridor wir aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger besonders Rücksicht nehmen sollten – und warum.
Dafür können Interessierte auf der Webseite www.m-wie-zukunft.de weiterhin Anregungen eingeben. Wir sammeln zunächst alle eingehenden Hinweise und arbeiten diese in unsere Planungen ein. Erste Ergebnisse werden wir in einem späteren Online-Dialog erneut veröffentlichen.
Wie kann man mitmachen?
Was ist bisher bei den Planungen zur HKV-Anbindung schon geschehen?
Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen und Informationen der Auftaktveranstaltung
MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof erinnerte an den entsprechenden Beschluss des Mainzer Stadtrats, der 2020 die Prüfung mehrere neuer Straßenbahnverbindungen auf den Weg gebracht hatte. „Dabei sei die Straßenbahn für die Mainzer Mobilität unverzichtbar. Erlhof: „Vor Corona hatten wir rund 185 000 Fahrgäste täglich, mehr als 56 Millionen im Jahr. 2030 rechnen wir mit bis zu 75 Millionen Passagieren. Das ist angesichts des sich zuspitzenden Mangels an Fahrpersonal nur mit größeren Fahrzeugen zu schaffen. Und da hat die Straßenbahn enorme Vorteile gegenüber dem Bus.“
Christian Jakobs und Johannes Köck von der Mainzer Mobilität erläuterten anschließend, worum es bei der Anbindung des Heiligkreuz-Viertels (HKV) im Detail geht. Über eine neue Straßenbahntrasse soll das derzeit in Weisenau neu entstehende Wohnquartier mit seinen knapp 2000 Wohnungen bis zum Jahr 2030 möglichst direkt mit dem Mainzer Zentrum verbunden werden. Im Zuge der geplanten HKV-Anbindung werden aber auch weitere Erschließungspotenziale für die Straßenbahn im Bereich Oberstadt, Weisenau und Hechtsheim-Ost in die Untersuchungen mit in den Untersuchungskorridor aufgenommen. Christian Jakobs. „Wir sind noch in einer sehr frühen Phase des Informations- und Beteiligungsprozesses der Bürgerinnen und Bürger. Daher gibt es zwar auf Seiten der Planer schon erste Vorüberlegungen, auf welche Besonderheiten wir im Untersuchungskorridor achten müssen. Wir haben aber noch keine möglichen Gleistrassen im Kopf oder im Detail bereits Auswirkungen auf dem Rad- oder Autoverkehr beleuchtet oder den Baum- und Grünbestand exakt beleuchtet. Wir sind also noch völlig offen auch für Anregungen der Bürgerinnen und Bürger über die mögliche Anbindung des Heiligkreuz-Viertels mit der Straßenbahn.“
Warum wurde der Untersuchungskorridor bewusst umfassender gewählt und schließt ein Gebiet vom Hauptbahnhof-West, die Uniklinik, den Grüngürtel, Teile der Oberstadt sowie Weisenau bis nach Hechtsheim mit ein? Der Hauptgrund liegt im bestehenden Gleissystem. Die einzige Verbindung ins südliche Mainz Richtung Hechtsheim erfolgt aktuell vom Hauptbahnhof über den Schillerplatz und die Gaustraße. Diese Trasse ist aber bereits stark ausgelastet mit bis zu 24 Straßenbahnen pro Stunde. Jochen Erlhof: „Wir kommen da heute schon an Kapazitätsgrenzen. Und aus unserer Sicht macht es natürlich Sinn, bei der Anbindung des Heiligkreuz-Viertels gleich die Frage mitzudenken, was eigentlich mit der künftigen ÖPNV-Anbindung von weiter stadtauswärts liegenden Bereichen in Wiesenau oder in Hechtsheim ist. Sollen die weiter mit dem Bus angeschlossen werden oder gibt es nicht auch die Möglichkeit, eine neue Straßenbahnlinie über das HKV-Viertel zu verlängern?“
In einer anschließenden Fragerunde hatten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Möglichkeit, erste Fragen zu dem Projekt an die Verantwortlichen der Mainzer Mobilität und der Stadt zu richten. Und sie machten davon ausgiebig und sehr sachlich Gebrauch. Da wurden bereits erste Trassenideen ins Spiel gebracht oder mit Fragezeichen versehen sowie grundsätzliche Fragen zum Ausbauprojekt gestellt, beispielsweise zum Lärm- und Erschütterungsschutz. Soweit es die bisherigen Prüfungen schon zulassen, wurden viele Fragen bereits während des Livestreams beantwortet. Die restlichen Fragen werden nach und nach auf der Internetseite www.m-wie-zukunft.de beantwortet.